Auf verschiedenen Standorten im Nationalpark wird die Entwicklung von Wäldern auf Intensiv-Monitoringflächen beobachtet.
Historische Landnutzung, Klimawandel und Störungen beeinflussen die Dynamik von Wäldern im Nationalpark Berchtesgaden. Wie sich diese Faktoren auf die Struktur, Zusammensetzung und Demographie von Wäldern auswirkt wird auf ein bis fünf Hektar großen Flächen beobachtet. Auf diesen Flächen werden alle Bäume >1cm Stammdurchmesser erfasst und ihre räumliche Lage vermessen.
Wälder sind, nicht zuletzt aufgrund ihrer Langlebigkeit, dem Globalen Wandel besonders ausgesetzt. Das Waldmonitoring im Nationalpark Berchtesgaden dokumentiert und quantifiziert die Dynamik von Bergwäldern. Die Waldgrenze ist dabei ein besonders sensitives Ökosystem, in dem z.B. klimatische Veränderungen sehr starke Auswirkungen haben können. Ein Fokus des Waldmonitorings liegt daher auf Lächen-Zirben-Wäldern, da die Zirbe in keinem anderen Großschutzgebiet Deutschlands vorkommt und der Nationalpark auf der Reiteralpe das größte zusammenhängende Zirbenvorkommen Deutschlands beherbergt. Auf einer im Jahr 2021 eingerichteten Dauerversuchsfläche von 5 ha wurde jeder Baum >1cm aufgenommen und genau vermessen. Die gewonnenen Daten geben Aufschluss über die Struktur und Zusammensetzung von subalpinen Lärchen-Zirben-Wäldern. Sie erlauben Einblicke in die Demographie des Waldes und dokumentieren wie Baumpopulationen sich auch unter sehr harschen Umweltbedingungen etablieren können. Darüber hinaus werden weitere Monitoringplots in anderen wichtigen Waldtypen des Nationalparks etabliert, um Klimaeinflüsse über Waldtypen hinweg vergleichen zu können.
Ökosystemdynamik, Waldmanagement, Störungsökologie, Ökosystemmodellierung, Landschaftsökologie, Klimafolgenforschung, Resilienz, Waldbau