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23 Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Berchtesgaden nahmen kürzlich an der der europaweiten Initiative „Youth at the Top – Jugend auf den Gipfel“ teil, bei der zeitgleich mehrere hundert Kinder aus allen Ländern des Alpenbogens eine Nacht in einem Schutzgebiet verbrachten. Im Auftrag der Nationalparkverwaltung betreute der Umwelt- und Medienpädagoge Mark Walter die Gruppe auf einer erlebnisreichen Wanderung ins wilde Wimbachtal. Dort widmeten sich die Teilnehmer dem diesjährigen Motto „Mythen und Sagen“ und übernachteten auf der Wimbachgrieshütte.
Der Blick auf die beeindruckende Kulisse der wild schäumenden Wimbachklamm am Eingang des Tals blieb den Jugendlichen zunächst verwehrt: Mit Augenbinden tasteten sie sich blind über die ersten Meter und konzentrierten sich auf die übrigen Sinnesorgane. Laut, kalt und feucht – fast alle spürten, dass die Pflanzen und Tiere in diesem Lebensraum mit extremen Bedingungen zurechtkommen müssen. Am Flussufer des Wimbachs angekommen, durften sich die Teilnehmer auf die Suche nach den tierischen Bewohnern des reißenden Stroms machen. Eintagsfliegenlarven, Strudelwürmer und Köcherfliegenlarven: Unter nahezu jedem Stein fanden die Jugendlichen seltsam anmutende Kleinstlebewesen, die nach eigener Aussage einem Science-Fiction-Film entsprungen sein könnten. Auf halbem Wege stärkte sich die Gruppe beim Wimbachschloss bei einer gemeinsamen Brotzeit. Im Anschluss besichtigten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen das sagenumwobene Zimmer des ehemaligen Jagdschlösschens, dessen Einrichtung noch aus Zeiten des Prinzregenten Luitpold stammt. In den Weiten des Wimbachgrieses durften die Kinder das Erscheinungsbild des Watzmann-Massivs nachbilden. Neben der geologischen Entstehung des gigantischen Schuttstroms, erfuhren die Kinder auch vom blutrünstigen König Watzmann, welcher der Sage nach mit seiner Frau und den sieben Kindern zur Strafe in das markante Gebirgsmassiv verwandelt wurde. Auf der letzten Etappe entdeckten die Teilnehmer Tiere und Pflanzen des Nationalparks, denen mystische Eigenschaften nachgesagt werden, wie etwa Wolfsmilch und Höllenotter. Am Abend erreichte die Gruppe die Wimbachgrieshütte, wo sich die freundlichen Wirtsleute um das leibliche Wohl der Teilnehmer kümmerten. Bei Kerzenschein ließen die Teilnehmer den erlebnisreichen Tag im Gebirge ausklingen und lauschten den Sagen und Mythen aus dem Berchtesgadener Land wie etwa dem Fluch der weißen Gams oder „Die Springwurzel“.
Das Projekt „Youth at the Top“ wird durch das Bundesumweltministerium gefördert und vor Ort vom Nationalpark Berchtesgaden unterstützt. Ziel ist es, bei Jugendlichen im Alpenraum das Gefühl für die einzigartige Natur zu stärken und Solidarität zwischen den Alpenländern aufzubauen. Ihre persönlichen Erfahrungen teilen die Jugendlichen anhand von Fotos und Videoclips auf einer für das Projekt eingerichteten Website. Interessierte finden einen Zusammenschnitt sämtlicher Aktionen der Schutzgebiete im Alpenraum in Kürze unter www.youth-at-the-top.org.
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Bildnachweis (Credit: Mark Walter): Verein der Freunde 2019.jpg
Die 7. Klasse der Mittelschule Berchtesgaden auf dem Weg zur Wimbachgrieshütte im Nationalpark Berchtesgaden.
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