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Das neue, deutschlandweite Wildkamera-Projekt liefert erste spannende Einblicke in die Tierwelt des Nationalparks Berchtesgaden: Im Rahmen des Projektes mit dem Titel „Schalenwildmonitoring in deutschen Nationalparken“ wurden bundesweit rund 650 automatische Kameras in neun Nationalparken und einem Naturschutzgebiet angebracht. Seit August 2019 liefern diese Kameras eindrucksvolle Fotos – nicht nur von Gams, Reh und Co.
50 automatische Kameras, auch „Fotofallen“ genannt, haben Nationalpark-Mitarbeiter Bernd Becker und sein Team im Sommer 2019 im Nationalpark Berchtesgaden abseits der Wege angebracht. „Vor dem Winter haben wir alle Speicherkarten nochmal ausgelesen und die ersten Bilder gesichtet“, erklärt der Forstwissenschaftler. „Dabei sind neben unzähligen Fotos, die wissenschaftlich ausgewertet werden, auch einige sehenswerte Schnappschüsse“, schmunzelt Becker. Und ergänzt: „Die Verwendung der Aufnahmen findet selbstverständlich ausschließlich im Rahmen der Wildtierforschung statt, der Datenschutz wird gewahrt. Sollten zufällig Personen aufgenommen werden, so sind diese Bilder umgehend zu löschen.“ Menschen waren auf den Bildern nicht zu sehen, dafür aber allerhand große und kleine, junge und alte sowie befiederte und behaarte Nationalpark-Bewohner.
Dr. Marco Heurich, wissenschaftlicher Leiter des Projekts und Abteilungsleiter des Nationalparks Bayerischer Wald sowie Privatdozent für Wildtierökologie und Naturschutzbiologie an der der Universität Freiburg erläutert den wissenschaftlichen Mehrwert des Vorhabens: „Ziel der aktuellen Forschungen ist es, die Zusammenhänge zwischen den Populationsgrößen und der Wirkung der Tierarten auf das Ökosystem zu erforschen sowie ein langfristiges Wildtiermonitoring in den Nationalparken zu etablieren. Die Auswertungen liefern wichtige Informationen zum Einfluss des Schalenwildes auf die Waldentwicklung“. Doch damit nicht genug: „Das Sichten der Bilder aus den Fotofallen ist auch ungeheuer spannend, fast wie Weihnachten. Man weiß nie, was man als nächstes zu sehen bekommt!“. Die automatischen Wildkameras zeichnen unbemerkt für die Wildtiere über kombinierte Bewegungs- und Infrarotsensoren Bilder auf, die Tiere werden dadurch nicht gestört. „So bekommen wir Einblicke in eine Welt, die uns sonst verborgen bleibt“, erklärt der Wissenschaftler. „Jetzt freuen wir uns auf die ersten wissenschaftlichen Auswertungen der Bilder, die in Kürze an der Universität Freiburg beginnen werden.“ Das Projekt läuft noch bis Ende 2021 die Finanzierung stellt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) sicher. Am Probebetrieb des deutschlandweiten Forschungsprojektes nehmen die Nationalparke Berchtesgaden, Bayerischer Wald, Eifel, Schwarzwald, Hainich, Harz, Kellerwald-Edersee, Hunsrück-Hochwald und Müritz sowie das Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide teil.
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Bildnachweise (Credit: privat): Kamera1.jpg - Kamera6.jpg
Die ersten Bilder aus den automatischen Kameras im Nationalpark Berchtesgaden wurden gesichtet und zur wissenschaftlichen Auswertung an die Universität Freiburg weitergeleitet. Das Projekt mit dem Titel „Schalenwildmonitoring in deutschen Nationalparken“ läuft noch bis 2021.
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